Die älteste Wasserleitung von Westerhausen:

 

Der Amtshof zu Westerhausen hatte ein großes Brauhaus und Brennhaus. Die großen Scheunen hatten viele Malzböden für die Gerste. Da das Brauhaus aber nicht neben dem Bachufer lag, wurde eine Wasserleitung gebaut. Man nutze dazu Aufschlagwasser der Amtsmühle (Obermühle- zuletzt Mattkes Mühle). Das Wassergefälle betrug bis zum Brauhaus etwa 4 m. Damals war das Bachwasser noch wesentlich sauberer und es war üblich, mit Quellbachwasser zu brauen!

Die Nachbargemeinde Börnecke hat danach oberhalb des Ortes Westerhausen, im Bruch,  eine Flachsröste oder - rotte angelegt, in der die Flachsbündel leucht anfaulen mussten, um die Pflanzen verarbeiten zu können. Dadurch wurde das Bachwasser für eine geraume Zeit als Trinkwasser unbrauchbar.  Die Akten belegen, dass alle zwei Jahr hierzu als Röhren-Bäume Tannenstämme aus dem Forst aus Hasserode angeliefert wurden ( je ca 30 Stück a 4 m, um die Wasserleitung immer partiell zu erneuern. Diese Rohre wurden noch vor wenigen Jahren in bestimmten Gartenstücken gefunden, die fluchtmäßig genau zu dieser Leitung passen. Die größten Stämme wurden beim Straßenbau 1993 in der Straße Richtung Brauhaus und Altes Amt gefunden. Sie haben einen Durchmesser von etwa 30 cm und sind knapp 4 m lang, mit einer 8 cm Bohrung. Sie wurden mit geschmiedeten Eisenmuffen verbunden, wie es auch im Harz im Bergbau üblich war. Vier Stämme sind noch im Heimatmuseum anzusehen und anzufassen! Es kam damals zu einer Klage und einem Prozess, in dem 1710 festgelegt wurde, das aus diesem Grunde das braunschweigische Dorf Börnecke eine eigene Flachsröste unterhalb von Westerhausen in preußischem Territorium angelegt bekommt. Alles, damit das Königliche Amt sauberes, unverdorbenes Wasser erhält.