Kolonisten in Westerhausen:
Viele Häuser "Auf dem Moorteich" wurden von und für Kolonisten gebaut. Ab dem Jahre 1772 wurden auf Anweisung des Königs Friedrich II. in der Provinz Magdeburg-Halberstadt innerhalb der folgenden 6 Jahre 1200 Hugenotten und andere willige angesiedelt, um die Bevölkerungszahl nach den Kriegen wieder zu stabilisieren. Im Kreis Westerhausen sind 118 Familien, möglichst mit handwerklichen Berufen angesiedelt worden. Direkt in Westerhausen waren es 12 Familien. Dieses waren Schuhmacher Christian Etterwind, Drechsler Andreas Bolle (aus Zellerfeld), Nadler Franz Adam (aus Böhmen), Arbeitsmann Schollin, Tagelöhner David Preuster (aus Lammspringe), Maurer Heinrich Schomburg, Nagelschmied Johann Knoche (aus Mecklenburg), Seiler Stephan Heinrich (aus dem Elsaß), Strumpfweber Gottlieb Linke, Arbeitsmann Johann Erdmann (aus Hessen), Schneider Friedrich Christof Ulrich, Arbeitsmann Friedrich Hartmann. Die als Kolonistenhäuser in der Häuserchronik von A. John ausgewiesenen Gebäude wurde im nassen Moorteichgebiet Richtung Quedlinburg erbaut und haben heute die Nummern Nr.151 bis Nr.161.
Da dieses Gebiet (siehe Name) am Rande einer sumpfigen Fläche lag, waren baulich größere Aufwendungen notwendig. Als Anreiz wurden den Kolonisten dann für eine begrenzte Zeit die Steuern reduziert oder das Bauland günstig übertragen. Wegen der Nässe konnten hier auch nur begrenzt Keller gebaut werden. Die Gärten sind heute stellenweise noch oder wieder versumpft. Genau diese Häuser sind es auch, die auch öfter bei Hochwasser des Baches betroffen sind.
Quellen: H. Lorenz, Heimatborn Nr.182, A. John, Häuserchronik Westerhausen
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